Interview mit Ananya Bönisch (9a), Gewinnerin des 29. Gleimhauswettbewerbs
Ananya Bönisch ist zum vierten Mal Gewinnerin des Gleimhauswettbewerbs, einem Literaturwettbewerb, in dem Schüler und Schülerinnen des Harzkreises gegeneinander antreten. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Zwischen den Zeiten“.
Hallo Ananya, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg und danke, dass du uns heute ein paar Fragen beantwortest. Lass uns gleich anfangen.
Warum hast du mitgemacht?
A: In der Grundschule mussten wir alle mitmachen, damals habe ich gewonnen und dann wollte ich weiterhin mitmachen. Am Gymnasium mache ich auch schon seit der 5. Klasse mit.
Wie war die Preisverleihung? Wie hast du dich bei deinem Gewinn gefühlt?
A: Man ist ein bisschen aufgeregt, aber mit jedem Mal, das man mitmacht, ist es ein bisschen weniger und man freut sich auf jeden Fall. Man ist vor allem aufgeregt, wenn sie ansagen, worüber die Person geschrieben hat, dann ist man erst nicht dabei und wenn es dann zum 1. Platz kommt, glaubt man schon, dass man gar nicht mehr aufgerufen wird. Und wenn es dann doch passiert, ist es auf jeden Fall cool.
Zwischen den Zeiten ist ein sehr vielseitiges Thema, ist dir gleich etwas zum Thema eingefallen?
A: Nein, auf gar keinen Fall. Normalerweise rede ich immer ein bisschen mit meiner Mutter und wir finden ein Thema, aber diesmal habe ich erst noch eine andere Geschichte geschrieben. Die war dann aber schon zehn Seiten lang und da hab‘ ich gemerkt: ‚Das geht irgendwie gar nicht!‘. Dann habe ich mich einen Nachmittag hingesetzt und einfach mal drauf losgeschrieben. Die Geschichte hat sich dann entwickelt.
Hattest du schonmal eine Schreibblockade, sodass du nicht wusstest, wie es weiter gehen soll?
A: Nein, eigentlich ergibt sich das immer. Meistens lass ich mich auch inspirieren, wenn ich gerade ein gutes Buch lese oder irgendein interessantes Video gesehen habe, denke ich: ‚Ah, das könnte man da vielleicht auch noch irgendwie mit reinbringen‘ und deswegen kommt immer wieder neuer Input.
Hat dich speziell etwas für diese Geschichte inspiriert?
A: Ja, das Buch „Shatter Me“, da habe ich die Leseprobe gelesen und dann hab‘ ich auf TikTok ein Video von einem Comedian gesehen, der eine traurige Geschichte von seiner Mutter erzählt hat.
Erzähl uns mehr über deinen Text: Wie hieß der Text und wie lange hast du daran geschrieben? Wovon handelt er?
A: Der Text heißt „Der Mann vor meiner Tür“ und ich habe erstmal einen Nachmittag dran geschrieben und das dann ein bisschen überarbeitet. Mir ist auch erst am Ende klar geworden, worum es geht, aber es geht um einen Jungen, beziehungsweise einen Mann, der immer in seinem Kinderzimmer gefangen ist. Man kann das Kinderzimmer entweder richtig räumlich verstehen oder man stellt sich das nur psychisch vor. Dort drin ist er gefangen und verzeiht sich nicht, weil er meint, dass er seiner verstorbenen Mutter hätte helfen können, wäre er mehr für sie da gewesen. Deswegen kann man sich einerseits vorstellen, dass er nie aus seinem Kinderzimmer ausgezogen ist, oder aber, dass er einfach immer in der Zeit gefangen ist, in der seine Mutter gestorben ist und da war er ja ein Kind. Es geht immer um den Mann vor der Tür, der ihn nicht rauslässt und am Ende wird klar, dass er der Mann selber ist, der ihn nicht rauslässt.
Was macht dir beim Schreiben am meisten Spaß? Schreibst du auch hobbymäßig?
A: Am Schreiben macht mir am meisten Spaß, dass man seine Erlebnisse und Gedanken einbringen kann. Es macht mir auch Spaß, Metaphern zu finden und an den Sätzen ein bisschen rumzubasteln. Hobbymäßig schreibe ich erst seit Kurzem, weil ich früher für den Gleimhauswettbewerb Texte über 15 Seiten geschrieben habe und das macht man dann nicht hobbymäßig, aber dieser Text ist ja nur zweieinhalb Seiten lang. Wenn mich irgendwas beschäftigt, verarbeite ich das auch ganz gern in Texten oder schreibe darüber Gedichte, um meine Gefühle zu sortieren.
Das Interview führten Alma Hausmann und Lena Bode.
Bearbeitung AG Junge Journalisten